zwischen den zeilen





Ich bin anders. Ich bin so, wie ich bin.
Ich bin die Ausnahme, schwimme gegen den Strom.
Bin ich denn so anders? Bin ich das? Wirklich?
Ich bin eben nicht normal. Nicht die Mehrheit.
Ich bin die Elite, alleine auf einer Seite.
Ich bin perfekt einzigartig und doch unperfekt.


Liebe Freundin,
Ich bin ein Mädchen genau wie du. Ich lache gerne und bleibe manchmal an Schaufenstern kleben. Ich arbeite an meiner Figur, oder versuche es zumindest vergeblich. Ich träume von einem Typen, der mir zur Seite steht und mich nimmt, wie ich bin, aber das wird nie in Erfüllung gehen. Genau so wenig, wird mich irgendwann ein Prinz auf seinem weißen Pferdchen abholen und mich in seinem Schloss bis ans Ende aller Tage lieben. Außerdem liebe ich Nagellack, Schuhe und Strumpfhosen, auch wenn du mich niemals mit einer gesehen hast. Ich bin vergesslich und versuche mich aus jeder Situation mit einem Lächeln zu retten. Ich bin eben ein Mädchen. Ich bin eine Freundin. Ich bin nie die Beste und will es auch wirklich niemals sein.
Ich kann das nicht. Ich kann nicht zu dir halten, wenn ein Typ dich verlassen hat und mit einer Dahergelaufenen seine Spiele spielt. Ich kann dich nicht trösten, wenn du weinst, weil das Herz in tausend Teile zersprungen ist. Ich kann deine Tränen nicht trocknen und sagen, alles wird gut. Ich kann das nicht.
Nach einem Streit kann ich nicht einfach wieder kommen und sagen, da war nichts. Ich bin anders als beste Freundinnen. Ich bin.. Keine und werde niemals eine sein können. Nicht deine und auch nicht die eines anderen Mädchens. Ich habe viele Macken, die es mir nicht ermöglichen so zu sein, wie die Freundinnen, die du sonst kennst.

Ich habe aufgehört, anzufangen, so wie ihr zu sein.

Mit mir kann man Spaß haben, manchmal. Im September laut Weihnachtslieder singen, um Mitternacht Nudeln blau färben und mitten an Silvester Gläserrücken spielen. Ich bin eigentlich da um etwas verrückt zu sein, nicht um dir oder jemand anderem bei zu stehen in schweren Situationen. Ich bin dafür nicht geschaffen, irgendwie. Ich bin dazu da um Poolpartys zu feiern oder um Fleisch auf dem Grill verbrennen zu lassen, weil ich einen Käfer aus dem Colaglas retten musste. Ich bin dazu gemacht, vertrocknete Blumen wieder versuchen gesund zu pflegen, ob wohl die Hoffnung mit ihnen gestorben ist. Und ich bin dafür da in Tagträume zu versinken, bis ich in Mathe an die Tafel muss und aus Nervosität über Schultaschen stolpere, bis ich hin falle.
Ich muss das Leben mit Humor nehmen, egal wie es kommt. Ich kann nicht traurig sein und wenn, dann will ich niemanden damit belasten. Ich kann keine beste Freundin sein. Dafür bin ich zu zurück gezogen, zu anders. Ich kann nur eine Freundin sein. Ein von vielen, die man schnell wieder vergiss, weil sie nicht so wichtig ist und komisch ist, weil sie eben ist, wie sie ist.
Alles Liebe, eine Freundin.


Ich bin ich und nicht veränderbar.
Ich bin nicht immer stolz darauf, alleine da zu stehen.
Aber ich kann nichts tun.
Ich bin so. Das bin ich.
Ich pur.. ohne Zusatzstoffe!